Wien

Ein riesiges Abenteuer


17.04.2019 bis 18.04.2019 Nürnberg

18.04.2019 bis 20.04.2019 Wien

20.04.2019 bis 21.02.3019 Prag

Anreise mit dem PKW

Burgschmiet Garni, Burgschmietstr. 8, Zimmer 36

Vienna Central Rooms, Dominikanerbastei 19, Zi. 5

Atlantic Hotel, Na Porici 9, Zimmer 113



Nürnberg

17.04.2019 Mittwoch
Weil H. kurzfristig vor seinem heutigen Geburtstag eine Meinungsverschiedenheit mit einer Katze hatte, muss L. das Auto in Richtung Süden lenken. Aufgrund der ganzen Umstände blieben dann die frischbelegten Pausenbrote ungewollt im Kühlschrank zurück. Enttäuscht halten wir nun also an einer Raststätte an, um uns mit Nahrungsmitteln zu versorgen. 
In Nürnberg angekommen. Wir besuchen den Turm der Sinne (Eintritt 8 €/Person) und geben uns den Illusionen hin. Auf mehreren Etagen gibt es einige Dinge zu entdecken, zu schmecken, zu riechen und zu sehen. Klein aber fein.  
Wir checken im Hotel ein, laden unser Zeug in das niedliche, mit einem einzigartigen Schlafsystem ausgesrattete, Zimmer und marschieren in die Altstadt. Hier gibt es beeindruckende Gemäuer und steile Aufgänge. Wegen des tollen Sonnenscheins sind viele Menschen unterwegs. In der City sind überall Marktstände aufgebaut. Ein herrlicher Nachmittag. Für unser leibliches Wohl sorgt heute das Gasthaus Baumwolle. Eingerichtet wie eine Bauernstube zu Oma‘s Zeiten überlegen wir erst Reißaus zu nehmen, aber wir bleiben und werden mit leckerem Essen entschädigt. Mit vollen Bäuchen legen wir uns dann zum Schlafen auf die angepriesenen Matratzen. Gute Nacht. 

Wien

18.04.2019 Gründonnerstag
Nach einer wunderbaren Nacht - die Matraze hat gehalten, was sie versprochen hat - gehen wir ausgeschlafen und erholt zum Frühstückbuffet. Diese Idee hatten wahrscheinlich alle Hotelgäste zur gleichen Zeit. Es ist ziemlich viel los und so balancieren wir unsere gefüllten Teller im Slalomlauf zum Tisch. Mit vollem Magen steuern wir fast 7 Stunden auf das pulsierende Wien zu. Stau, Umleitung, Baustellen, Vignetten-Kauf und volle Blasen erschweren uns die Anreise. Die Vignette für 10 Tage kostet 9,20 Euro. Und dann erreichen wir endlich unser Ziel. Das Hotel Vienna Central Rooms. Und aus dem pulsierenden Wien wird im Nu ein kochendes.
Um in das Gebäude zu gelangen, braucht man einen Code für die Schlüsselbox, die vor der Haustür links an der Wand angebracht ist. Es sind fünf Schlüsselboxen. Und wir haben null Codes. In diesem Haus sind mehrere Rechtsanwälte ansässig und einer ist so freundlich und lässt L. auf das WC. Das wäre ja beinahe in die Hose gegangen. Aber in unsere Appartement kommen wir trotzdem nicht rein. Unter der hier genannten Hotline-Telefonnummer meldet sich niemand. Das Blut kocht, der Wiener Charme verliert deutlich und ruckartig mehrere Plätze auf der Wohlfühlskala. Bleibt nur noch das Buchungsportal und das sitzt in Großbritanien, wo nur englisch gesprochen wird. Um das Ganze mal abzukürzen: Wir schildern unser Problem, wir erhalten einen Rückruf, wir bekommen eine Mail, wir stellen den erhaltenen Code in der Schlüsselbox Nr. 5 ein und können das Fach öffnen, welches uns zwei Schlüssel schenkt. Uff, geschafft. Vor der Haupttür zu den Appartements im 5. Stock treffen wir auf zwei Spanier, die das gleiche Problem hatten. Und wieder mal ärgert sich L. darüber, dass sie ihren Online-Spanischkurs abgebrochen hat. Si, si.
Das Appartement ist ganz okay. Den hohen Preis zahlt man vermutlich für die optimale Lage in der Innenstadt. Das kochende Blut in den Adern hat sich wieder abgekühlt, doch dies ist nur von kurzer Dauer. Das “wlan“ funktioniert nicht, den Kühlschrank muss man erst aus dem Einbauschrank holen, damit man ihn ans Stromnetz anschließen kann und die arme Jucca-Palme in der Ecke lässt ihre getrockneten Blätter hängen, wie der Glöckner von Notre Damme seine Schultern. Und dann gelangen wir direkt und ohne Umwege zu unserem heutigen Höhepunkt: An der Windschutzscheibe unseres Autos hängt ein Strafzettel. Herzlichen Glückwunsch. 
Da nicht mehr so viel Zeit bleibt (die Adler Mannheim spielen heute das erste Finalspiel gegen München), parken wir das Auto im Parkhaus um die Ecke und kaufen auf dem Rückweg in einem Supermarktunser Abendessen ein. Da im Appartement eine kleine Kochnische vorhanden ist, haben wir so das Zeitproblem optimal gelöst. Und weil L. ihre Gesichtscreme zu Hause vergessen hat und in dem Supermarktnicht Gescheites angeboten wurde, kehren wir in einem Kosmetikstudio ein, das wir zufällig auf unserem Weg entdecken. Und da is er wieder, der unwiderstehliche Wiener Charme. Die nette Dame am Empfang kehrt unsere negativen Gefühle im Handumdrehen in positive um. Anstatt uns ihre teuren Cremes zu verkaufen, prüft sie erstmal das Hautbild (das ausgesprochen sehr gut ist) und schenkt uns dann kleine Proben, die sie extra abfüllt, da wir ja nur 2 Tage hier sind. Also wer kann da jetzt noch schmollen? Mit einem guten Gefühl genießen wir den Abend und freuen uns auf morgen. Denn in Wien gibt es keinen Karfreitag.

Prater

19.04.2019 Karfreitag
Wir schlendern am Donaukanal in Richtung Prater und genießen die Sonnensttrahlen. Die Buden, Fahrgeschäfte und Shops sind noch geschlossen, so haben wir ein wenig Zeit uns umzuschauen, ohne über große Menschentrauben hinweg sehen zu müssen. Allmählich erwacht der Prater und die Sonne brennt am Himmel mit 26 Grad auf uns herunter. 
Nach dem Mittagessen im Restaurant Rollercoaster, in dem man sein Essen von Achterbahn-Schienen nimmt, geht der Tag erst richtig los. Wir fahren durch die 3D-Geisterbahn, lachen uns herrlich schief in der Eisberg-Bahn, werfen Pfeile auf Luftballons, schlüpfen in alte Gewänder mit Südstaaten-Flair und lassen uns im dunklen Zombie-Labor erschrecken. Wir fühlen uns unglaublich gut und ganz und gar unbeschwert - wie ein Kleinkind mit leuchtenden Augen. 
Den Nachmittag verbringen wir im Zentrum von Wien. Nachdem wir im Casino gesündigt haben, betreten wir den Stephansdom um die Beichte abzulegen. Vor lauter Touristen ist jedoch kein Beichtstuhl zu finden. Daher beschließen wir einfach weiter zu sündigen und schlemmen im Sacher Eck Café Sachertorte mit Schlagobers, mmmmh lecker. Wir mussten zwar eine Weile für einen Tisch anstehen, aber dann war uns ein Platz an der Sonne sicher. Braungebrannt spazieren wir zurück zur Unterkunft und lassen den Tag herzerfrischend ausklingen. Schön war‘s!

Prag

20.04.2019 Samstag
Bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir unser Appartement, holen das Auto aus der Parkgarage und steuern das Schloss Schönbrunn an, bevor wir uns auf den Weg nach Prag machen. Obwohl es noch sehr früh ist (09:00 Uhr), ist hier schon jede Menge los. Vor dem Schloss stehen allerhand Buden, die Essen und Handwerk anbieten. Hinter dem Schloss befindet sich ein riesiger Garten. Und über dem Schloss steht die Sonne, die unsere Haare aufhellt. Auf dem Rückweg zum Parkplatz strömen uns Menschenmassen entgegen, die in Reisebussen rangekarrt werden. Da haben wir ja noch Glück gehabt. 
Mit einem Vignetten-Kauf kurz vor der Tschechischen Grenze in Höhe von 17,00 Euro für 10 Tage und einer ausgiebigen Mittagspause im D1 Restaurrant und Autohof brauchen wir ungefähr 4,5 Stunden bis zum Hotel Atlantic in Prag. Das Zimmer ist klein aber ganz nett. Da die betonfarbene Aussicht nicht so nett ist, ziehen wir einfach die Vorhänge zu.
Wir haben sommerliche Temperaturen, die wir beim Spaziergang ins Zentrum sehr genießen. Wir schaffen es über den Ostermarkt bis zum Fluss ohne mit einem der hunderttausend Menschen zusammen zu stoßen.Hier sieht man neben all den Sehenswürdigkeiten nur noch Köpfe über Köpfe. Entweder liegt das am Wetter oder Prag ist ein sehr beliebtes Reiseziel. Wir können beides nachvollziehen, nur warum sich tausende Menschen kurz vor 18:00 Uhr vor einen Uhrenturm stellen und auf das Glockenläuten warten und dann tausend Mobiltelefone in der Luft zu sehen sind, bleibt uns ein Rätsel. Es war doch nur ein Läuten.

Rückfahrt

21.04.2019 Ostersonntag
Nach einem enttäuschenden Frühstück im Hotel packen wir unsere Koffer und begeben uns auf direktem Weg nach Hause. Trotz nerviger Baustellen kommen wir ganz gut durch und brauchen 5 Stunden für den Heimweg. Müde, aber voller schöner Erinnerungen, leeren wir die Koffer und müssen feststellen, dass wir viel zu viele Mozartkugeln eingekauft haben. Doch wer möchte nicht gerne mal in einer Badewanne voller Schokolade, Marzipan und Nougatcreme liegen? Grüß Gott und Ahoi.