Abflug 06.11.2019, 18:50 Uhr, Frankfurt
Condor, DE 3822, 22 A+C
Ankunft 07.11.2019, 07:30 Uhr, Seychellen, Victoria
Transfer zum Schiff MS Albatros, Kabine 4049
Nachprogramm vom 26.11. bis 01.12.2019
Johannesburg & Kruger Nationalpark
Flug 26.11.2019, 15:05 Uhr bis 17:00 Uhr
von Cape Town nach Johannesburg
South African Airways, SA 346, 58 A+C, Airbus A330-300
Rückflug 01.12.2019, 20:25 Uhr, Johannesburg
Ankunft 02.12.2019, 06:15 Uhr, Frankfurt
South African Airways, SA 260, 65 A+C, Airbus A340-600
Die angegebene Uhrzeit ist die Ortszeit. Kennzeichnung * = Schiff auf Reede - Ausbooten wetterabhängig. Der Zeitunterschied zwischen Deutschland und Seychellen beträgt 3 Stunden plus und Südafrika 1 Stunde plus.
Datum | Hafen | An | Ab | |
Tag 1 | 07.11.2019, Do | Seychellen, Mahé, Victoria | Start | |
Tag 2 | 08.11.2019, Fr | Seychellen, Mahé, Victoria | 20:00 Uhr | |
Tag 2 | 08.11.2019, Fr | Seychellen, Praslin* | 23:00 Uhr | |
Tag 3 | 09.11.2019, Sa | Seychellen, La Digue* | 17:00 Uhr | |
Tag 4 | 10.11.2019, So | Auf See | ||
Tag 5 | 11.11.2019, Mo | Madagaskar, Antsiranana (Diego Suarez) | 08:00 Uhr | 17:00 Uhr |
Tag 6 | 12.11.2019, Di | Madagaskar, Ile Sainte Marie* | 16:00 Uhr | |
Tag 7 | 13.11.2019, Mi | Madagaskar, Ile Sainte Marie* | 17:00 Uhr | |
Tag 8 | 14.11.2019, Do | Auf See | ||
Tag 9 | 15.11.2019, Fr | Mauritius, Port Louis | 07:00 Uhr | |
Tag 10 | 16.11.2019, Sa | Mauritius, Port Louis | 17:00 Uhr | |
Tag 11 | 17.11.2019, So | La Réunion, Le Port | 07:00 Uhr | 17:00 Uhr |
Tag 12 | 18.11.2019, Mo | Auf See | ||
Tag 13 | 19.11.2019, Di | Auf See | ||
Tag 14 | 20.11.2019, Mi | Auf See | ||
Tag 15 | 21.11.2019, Do | Südafrika, Durban | 08:00 Uhr | 19:00 Uhr |
Tag 16 | 22.11.2019, Fr | Südafrika, East London | 14:00 Uhr | 20:00 Uhr |
Tag 17 | 23.11.2019, Sa | Südafrika, Port Elizabeth | 07:00 Uhr | 17:00 Uhr |
Tag 18 | 24.11.2019, So | Südafrika, Mossel Bay* | 08:00 Uhr | 14:00 Uhr |
Tag 19 | 25.11.2019, Mo |
Kap der Guten Hoffnung - Passage Südafrika, Kapstadt |
09:00 Uhr | |
Tag 20 | 26.11.2019, Di |
Südafrika, Kapstadt |
Ende |
Nachprogramm
26.11.2019 Johannesburg Radison Blu Hotel Sandton
27.11.2019 Malelane Riu Vista Lodge
28.11.2019 Safari
29.11.2019 Safari
30.11.2019 Johannesburg Radison Blue Hotel Sandton
06.11.2019, Mittwoch
Die Vorbereitungen laufen. Voller Vorfreude werden die Koffer gepackt und noch wichtige Dinge erledigt - zum Beispiel das Skibbo-Kartenspiel auf jeden Fall einpacken. Da der Flug erst heute Abend ist, haben wir noch endlos Zeit uns vorzubereiten. Aber die Zeit vergeht wie im Flug.
Nach einem kurzweiligen Flug - die Hälfte der 9,5 Stunden Flugdauer haben wir verschlafen - landen wir auf der Insel Mahé in Victoria und werden zur MS Albatros chauffiert. Mit den freundlichen Worten „Herzlich Willkommen zu Hause“ empfängt uns die Schiffscrew. Ein wohliges Gefühl macht sich in unseren Körpern breit. Auch, weil wir uns schon sehr auf eine waagerechte Liegemöglichkeit freuen.
Am Nachmittag erkunden wir frisch geduscht und ausgeschlafen die nähere Umgebung am Hafen und besuchen den Botanischen Garten. Da wir leider unser Mückenspray an Bord vergessen haben und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist, verlassen wir nach nicht mal einer Stunde den Garten mit juckenden und blutverschmierten Unterschenkeln. Und dann auch noch auf den Linksverkehr achten. Uff. That‘s life.
Wir marschieren ins Zentrum. Gewappnet mit Stadtplan und Badehandtuch ignorieren wir die fast unerträglich schwüle Luft und schauen uns einige Sehenswürdigkeiten an. Dann wagen wir ein Abenteuer und steigen in einen lokalen Bus, der uns für ca. 1 Euro pro Person zum Strand Beau Vallon fährt. Die Fahrt war recht interessant, da mehr Menschen als Sitzplätze und Stehplätze im Bus vorhanden waren. Ansonsten hatten wir eine schöne Zeit an einem schönen Strand und sind nach einem leckeren Eis mit dem Taxi zurück zum Hafen gefahren - Kosten 20,- Euro.
Nach der obligatorischen Rettungsübung spazieren wir auf dem Schiff umher und genießen die vertrauten Räumlichkeiten mit ihren süßlichen Erinnerungen. Beim Abendessen im Möwe Restaurant an Tisch 141 treffen wir auf ein sympathisches Pärchen, etwas älter als wir, aus der Nähe von Marburg. Mal wieder mehr als Glück mit den Tischnachbarn gehabt.
Unsere Kabine befindet sich Mittschiff direkt an den Stabilisatoren, die zwar das Schiff gerade halten, aber dafür einen hohen Dauerton abgeben. Und wenn man ganz genau hinhört, kommt es einem wie das herzzerreißende Wimmern einer „alten Lady“ vor. An einen erholsamen Schlaf ohne Ohrstöpsel ist nicht zu denken.
Nach dem Frühstück packen wir unsere Badesachen für den Ausflug „die Bucht von Anse Lazio“ auf der Insel Praslin ein. Nach einer halbstündigen Fahrt erreichen wir einen wunderschönen Strand. Die Wassertemperatur beträgt 30 Grad Celsius, der Wellengang spült so manchen Körper wie Treibgut an Land. Auch H. wird unter Wasser gedrückt und verliert seine Schnorchelmaske. Und verlieren heißt verlieren. Der indische Ozean geht als Sieger hervor und behält seine Trophäe. Ansonsten hatten wir einen schönen Vormittag am Strand mit feinem Sand. Und als wir gerade zurück am Hafen sind und in das Tenderboot steigen, fängt es heftig an zu regnen.
Vom Ankerplatz vor Praslin dauert die Fahrt zum Ankerplatz vor La Digue eine halbe Stunde. Es regnet stark - die Strandausflüge wurden bereits abgesagt. Wir befürchten, dass wir nicht auf die Insel kommen. Unsere privat geplante Fahrradtour fällt definitiv ins Wasser. Wir lauschen der Borddurchsage - privater Landgang soeben frei gegeben. Mit dem Phönix Regenschirm unterm Arm düsen wir zur Gangway und setzen mit dem Tenderboot an Land über. Die mehr als nur wackelige Fahrt - einige Passagiere waren kurz davor den Boden mit der Nasenspitze zu berühren - endet mit einem Wolkenbruch. So marschieren wir, unterhalb der Gürtellinie durchnässt bis auf die Knochen, zu den wenigen Shops mit überdachter Veranda. Die großen Regenpfützen verbinden sich teilweise zu mehreren Teichen. So hüpfen wir vergnügt zwischen den eilig umher laufenden Menschen von einem Souvenirladen zum nächsten - immer auf der Suche nach den besten Pfad. Plitsch Platsch.
Nach einer heilsamen Dusche an Bord wird der Anker eingeholt und wir legen ab in Richtung Sonne. Hoffentlich.
Eine wohltuende Massage läutet den Tag ein. Das Sonnenbad auf Deck 8 bei der Kopernikus Bar trägt zur weiteren Entspannung bei. Für ein wenig Abwechslung sorgt die Einnahme von maritimen Leckerbissen am Lido Buffet mit anschließendem Kopf-an-Kopf-Rennen beim Skip-bo. Und dann geht die Action los. Eine einfache Nachfrage beim Reiseleiter Hassan löst eine emotionale Welle in uns aus. Wegen des ständig pfeifenden Tons in unserer Kabine dürfen wir umziehen. Die Kabine 5501 am Bug ist frei. Unsere 5501 - in der wir so viele Wochen auf unserer Weltreise 2014/2015 verbracht haben. Beim Betreten werden die Augen ganz feucht. Ein Gefühl, als würde man nach Hause kommen, wächst und gedeiht in unseren Magengruben. Und los: einpacken, auspacken, den Sonnenbrand vom Vormittag behandeln und sich für den Gala-Abend fein machen. Dadurch haben wir die persönliche Begrüßung durch Kapitän Robert Fronenbroek verpasst, aber dafür hat er sicherlich Verständnis. Achso, heute Nacht wird die Uhr 1 Stunde zurückgestellt.
Der Start unseres heutigen Ausflugs „die roten Tsingy“ verzögert sich. Vor dem Schiff stehen hundert Jeeps, um die Passagiere zu ihren Ausflugszielen zu befördern. Jeder Jeep wird mit vier Personen beladen, darum sind wir umso glücklicher, dass unsere neue Bekannten U. & H. auch diesen Ausflug gebucht haben. Außerdem finden, laut Kreuzfahrtdirektorin Manuela Bzedag, die Madagassen unsere Sachen, bevor wir sie überhaupt verloren haben. Also schön aufpassen.
Die holprige und Stoßdämpfer erprobte Straße verlangt uns viel ab. Aus den genannten 1,5 Stunden Fahrt pro Strecke wird fast das Doppelte. Die kurzen Stopps zum fotografieren von am Straßenrand wohnenden Chamäleons nutzen wir, um unsere Wirbel wieder einzurenken. Auf unserem Jeep - der einzige mit Ladefläche - steht der lokale Reiseguide Christian und koordiniert die Jeep-Gruppe. Meistens sind wir das erste Fahrzeug und müssen nicht den aufgewirbelten Staub der anderen durchqueren. Unterwegs gibt es noch einiges zu bestaunen. Die Armut des Landes ist deutlich zu sehen und zu spüren. Und als es dann zu einem Stillstand auf einer Brücke kommt, kann schon die Fantasie mit einem durchgehen.
Ein kleiner Bus, der im Inneren mit Madagassen und auf dem Dach mit haushohem Gepäck vollgestopft ist, hat Probleme den Motor wieder zu starten. Auf der Heckscheibe klebt ein großes Bild von Jesus Christus. Ein kleiner Madagasse versucht den Bus anzuschieben. Jesch. Eine unsichtbare Hand greift nach uns und zieht uns zum Bus um zu helfen. Wir schieben und drücken und können zum Neustart des Motors enorm beitragen, während H. mit ausgestreckten Armen versucht hinterher zu kommen, es ihm aber nicht gelingt. So hat L. heute ihren frommen Segen erhalten, was soll jetzt noch schief gehen.
Bei den roten Tzingys angekommen erwartet uns ein anstrengender kurzer Wanderpfad. Und dann sehen wir sie endlich - weiße, spitze und anders als in Gedanken vorgestellte Felsen im roten Sand. Okay, Haken dran.
Es isr sehr heiß und die Rückfahrt nicht weniger holprig. Für das im Ausflug angebotene Mittagessen wird unterwegs gestoppt. Es ist sehr geschmackvoll. Allerdings etwas unorganisiert. Dennoch werden alle satt. Ganz besonders gut hat die mit Avocado Creme gefüllte Tomate geschmeckt. Die Kücheneinrichtung ist landestypisch und die Mückenweibchen schleichen sich gerne von hinten an. Es geht weiter über Stock und Stein zurück zum Schiff. Aufgrund unserer enormen Verspätung muss die Albatros auf uns und all die anderen Jeeps warten. Der Besuch beim Handwerker-Markt fällt daher aus. Madagaskar ist ein sehr armes Land. Die Menschen leben in selbstgebauten Hütten meist aus Holz und haben sich ihrer Umgebung und ihren Möglichkeiten angepasst, scheinen aber durchaus zufrieden zu sein. Die Vegetation ist abwechselnd wüstenähnlich karg und in der Nähe von Wasser mit Grünbewuchs geschmückt. Von den 80% der nur hier lebenden Tiere haben wir keine gesehen. Nur die anderen 20% wie Kühe, Ziegen, Schafe, Hühner und Hunde.
Die kleine Insel von 57 km Länge und 7 km Breite hält einige Überraschungen bereit. Phönix-Reisen legt hier zum ersten Mal mit einem Kreuzfahrtschiff an und wir sind sozusagen die Testpersonen. Wir müssen tendern. Die Fahrt dauert aber nur 10 Minuten. Auf der Insel in Ambodifotatra angekommen werden wir musikalisch begrüßt. Ein paar Marktstände bieten Souvenirs an. Die Sonne brennt vom Himmel. Dieselgeruch liegt in der Luft. Kein Wunder - wir versinken fast in einem Meer voller gelber Tuktuks.
In einer Strandbar genießen wir zu viert - wir sind mit U. & H unterwegs - einem frisch gepressten Ananassaft. Die Preise liegen hier im unteren Bereich. Und endlich haben wir Zugang zum „free wifi“. Schnell werden alle Internet-Aufgaben erledigt, bevor es weiter geht.
Wir spazieren wir über Ilot Madame zu einem Piratenfriedhof. Eintritt für 4 Personen beträgt 15 Euro nach Handeln. Der Weg bis ganz nach oben ist beschwerlich und führt durch die Village (eine große Hüttensiedlung), in der auch unser Guide Minus wohnt. Wir genießen die Vegetation, sehen Mangobäume, riechen an frisch abgerupften Zimtblättern und bestaunen die alten Gräber von einigen Piraten mit toller Aussicht über die Insel. Dann gehts zurück zum Schiff mit je einem Tuktuk pro Pärchen für je 5 Euro. Die Insel hat uns positiv überrascht und wir freuen uns schon sehr auf den morgigen Tag hier.
🏴☠️ Wir lagen vor Madagaskar 🎶
Bei strahlendem Sonnenschein setzen wir von der Albatros mit dem Tenderboot über. Heute haben wir einen privaten Ausflug zu viert geplant. Nach Informationen der Madagassen gibt es hier eine kleine Insel, auf der man sehr gut Strandbaden kann und wenn man Glück hat, auch Lemuren sieht. Wir verhandeln mit Zolu, ein Einheimischer mit Tuktuk, der uns für einen fairen Preis dorthin fährt. Und er hat nicht zu viel versprochen.
An der südlichen Landspitze angekommen, erwartet uns ein toller Strand. Wir wollen jedoch mehr und heuern den Einheimischen Cripe an, der uns rund um die Insel „Ile aux Nattes“ schippert, uns durch das Dorf im Inneren führt, das weiße Haus mit 360 Grad Rundumblick zeigt und sogar unseren Wunsch erfüllt, endlich einen Lemur zu sehen. Dann gibt es noch eine ausgiebige Badepause im herrlich türkisfarbenen und tropisch warmen Meer. Heute hätte es nicht schöner sein können.
Wieder zurück auf der Hauptinsel erwartet uns unser Tuktuk-Fahrer Zolu und bringt uns wieder zum Ausgangspunkt. Dort besuchen wir noch ein Restaurant mit wifi und essen eine Pizza und einen Meeresfrüchtesalat. Dann geht es nach harten Verhandlungen mit einem Vanille-Verkäufer (vermittelt von Zolu) mit 10 Vanilleschoten wieder zurück auf die Albatros.
Nach dem Abendessen kommt dann die Quittung. Gedankenlose Nahrungsaufnahme auf fremden Inseln kann zum Verhängnis werden. Und so kam es dann auch: L. hat eine umfassende Magenverstimmung.
Heute wegen Magen-Darm-Störung geschlossen.
Die Uhrzeit wird mittags um 12:00 Uhr auf 13:00 Uhr vorgestellt.
Der gebuchte Ausflug „Ile de Deux Cocos“ (auch Robinson-Crusoe-Insel genannt) startet heute im 08:40 Uhr. Genug Zeit um sich auf einen Strandaufenthalt gut vorzubereiten. Der erste Weg führt zum Onkel Doktor an Bord. Ergebnis: Gerade so an einer Isolierung vorbei geschlittert. Kohletabletten und Elektrolyte einnehmen. Heute Abend nochmals vorsprechen. Eye eye Captain.
Nach einer guten Stunde Fahrt mit dem Reisebus setzen wir mit einem Boot zur Privat-Insel über. Es hat leicht geregnet. Die Wolkendecke ist dicht. Der Wind kühl. Die Liegestühle nass. Wir werden freundlich mit einem Maracuja-Saft begrüßt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten sich an das Wetter anzupassen, gelingt es doch die Insel zu genießen. Die Luft erwärmt sich, die Vögel singen uns ein fröhliches Lied. Aufgrund des frischen Windes und der gesundheitlichen Verfassung verzichten wir auf das Schnorcheln und fahren lieber mit dem Glasbodenboot. Zu sehen gab es einiges, aber nicht vieles. Die Korallen, die gerade wachsen, haben blaue Spitzen. Die blauen, gelben, schwarzen und grünen Fische lächeln uns an.
Auf der Insel gibt es wifi, so können wir die Zeit bis zum Mittagessen sinnvoll nutzen. Ein vielfältiges und einladendes Buffet erwartet uns. Qualität und Auswahl vom Feinsten. Das Personal überdurchschnittlich freundlich und zuvorkommend. Die Umrundung der Insel dauert 15 Minuten. Die Besichtigung einer exklusiven Villa rundet das Programm ab. Alles in allem eine Trauminsel - wenn die Sonne sich gnädig gezeigt hätte.
Nach einem 5 km Ausflug zu Fuß an die raue Kieselstein-Küste verbringen wir den Nachmittag völlig entspannt an Bord. Wir beobachten dankbar die hilfsbereite Kellnerin, die die Maracujasaftschorle vom Boden wischt. Wir verfolgen beim Ablegemanöver den sanft leuchtenden Regenbogen und segeln in den Sonnenuntergang. Au revoir, du kleine französische Insel im Indischen Ozean.
Ein Wiegenlied dringt unterschwellig in unser Bewusstsein ein, während wir noch im Bett liegen und alle Viere von uns strecken. Erzeugt durch den Wind, der seine Pausbäckchen mal von Backbord, mal von Steuerbord, über‘s Schiff entleert. So verfällt H. dem Lockruf der Windsirenen und fällt wieder tief in sein Kissen.
L. folgt als Frühaufsteher dem Ruf der Gymnastikmatte in der Pazifik Lounge auf Deck 9. Seit wir an Bord sind haben wir noch nicht einmal den Fahrstuhl benutzt. Und so soll es auch bleiben. Stufe für Stufe geht es hoch hinauf, während Schultern und Zunge immer tiefer hängen. Die Übungen zur Stärkung von Armen und Schultern sind einfach, zumindest für diejenigen, die ein funktionierendes System haben. Schnauf.
Nach trüben Aussichten am Vormittag zeigt die gelbe Kugel am Himmel ihr schönstes Gesicht. Die Sonnenliegen füllen sich mit blauen Handtüchern und öligen Körpern. Der Blick übers weite Meer macht müde und hungrig. Heute Abend findet das Buffet Magnifique statt. Elegante Abendgarderobe steht auf dem Zettel. Wir putzen uns heraus, so gut es geht, und genießen den Abend bei leckerem Essen und einer Flasche Weißwein „Hole in the water“, bis das Bett ruft. Süße Träume.
Wer hat an der Uhr gedreht... 🎵
Die Nacht ist recht früh vorbei - statt 5 Uhr ist es jetzt 4 Uhr. Die Sonne ist schon aufgegangen. Das Träume-Land ist noch geöffnet. Die Augenlider fallen wieder zu und geben den Blick auf bunte Illusionen frei.
Heute sind wir Sonnenanbeter auf dem Jupiterdeck bei der Kopernikus-Bar und genießen das Faulsein in vollen Zügen. Bis die Rußpartikel vom Schornstein ungebremst auf uns herabfallen. Die kostenfreie Reinigung der verrußten Kleidungsstücke nehmen wir gerne an.
Wer hat sich das bloß ausgedacht? Wir drehen die Uhrzeit noch einmal eine Stunde zurück und nähern uns unserem nächsten Ziel in Afrika. Wir befinden uns derzeit auf der Haifisch-Autobahn zwischen Australien und Südafrika. Es ist bewölkt, die Temperatur liegt bei 26 Grad Celsius - genau das mögen Haie sehr. Aber so geschickt wir uns auch auf die Lauer legen, kein Hai weit und breit oder hoch und tief. 🎵 dumdumdumdumdumdum
Um keine Langeweile aufkommen zu lassen wohnen wir dem Angebot der Servietten-Falt-Technik bei und staunen über unsere fertigen Kunstwerke nach wenigen Handgriffen. Dann führt kein Weg an einem Mittagsschläfchen vorbei. Nach Öffnen der Augen gelüstet der Bauch nach Waffeln mit Vanilleeis bei mäßigem Wind und zurückhaltender Sonne an der Lido-Bar. Die See ist unruhig, heute ist Schaukeltag. Eine Runde Sport wird widerwillig absolviert, bevor sich der letzte Seetag dem Ende zuneigt.
Herzlich Willkommen im größten Hafen von Afrika - Durban. Wir machen einen Ausflug. Das „Tal der 1000 Hügel“. Unser Guide Gunther erzählt während der einstündigen Busfahrt unter anderem, das hier letzte Woche Überschwemmungen und Tornados wüteten. Zu sehen ist davon nichts mehr. Die Landschaft ist uneben und mit einer üppigen Vegetation überzogen und verdient daher zurecht den Namen 1000 Hügel. Im Zulu Safari Park wird uns eine Tanzaufführung präsentiert. Anschließend leisten wir den Krokodilen, Schlangen und Schildkröten Gesellschaft.
Der Tag beginnt mal wieder sehr früh. Und zunächst müssen erstmal Verstopfungsprobleme beseitigt werden - der Toiletten-Spülknopf tut nicht mehr. Verwuschelt und schlaftrunken schleicht L. um 4:30 Uhr zur Rezeption und schildert das Malheur. Der Klempner kommt zum Frühstück vorbei. Na dann „Guten Appetit“.
Da wir erst nach dem Mittagessen anlegen und der Hafen nicht so einladend ist, bleibt genug Zeit um eine Runde Shuffleboard zu spielen, um die Kabine aufzuräumen und die bisher erlangte „Beute“ genauer zu betrachten. Souvenirs, Magnete, ausländische Währung (umgangssprachlich Viecher), Sand und Diverses müssen im Hinblick auf mögliches Übergewicht im Rahmen bleiben. Reicht ja auch, dass wir jetzt schon mehr wiegen. Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange oder anders, der Drops ist noch nicht gelutscht.
Herrlich. Einfach dazuliegen, in der Sonne. Die Augen sind geschlossen. Die Ohren weit geöffnet. Die Gedanken haben Auslauf und sind kunterbunt. Der Güterverkehr bringt so manches Gut an die geistige Oberfläche. Der Wind schiebt und drückt, was für einen Sonnenbrand enorm förderlich ist. Es ist Zeit. Zeit für bayrische Schmankerl. Zum Wohl.
Ein Ausflug mit dem Boot. Wir starten in der Algoa Bay und machen uns auf einen langen Weg zur Croix-Insel, auf der wir Pinguine bestaunen wollen. Und mit etwas Glück begegnet uns vielleicht ein Wal.
Anmutig stehen die Pinguine auf den Felsen, beäugen uns neugierig, bewegen sich aber kaum merklich. Aber aufgrund des Wellengangs ist es gar nicht so einfach eine gute Nahaufnahme zu fertigen. Gutgelaunte Vögel setzten kontrastreiche Akzente. Auf dem Weg zurück - immer nach den Walen Ausschau haltend - düsen wir wieder eine Seemeile zurück. Eines der anderen Boote hat etwas entdeckt. Delfine, viele Delfine. Überall Delfine - so nah am Strandufer. Wow. Wow. Wow. Anschließend heizen wir zurück, teilweise mit einer Geschwindigkeit von 32 Knoten über große Wellen. Beim Abheben kommt jedes Mal Freude auf - die einzige, die das jedoch jauchzend zum Ausdruck bringen kann, ist L.
Die Nachfrage bei der Rezeption bringt erstmal nichts Neues und so fahren wir mit unseren liebgewonnenen Tischnachbarn mit dem Taxi zum Bordwalk am Strand und versuchen die Stimmung wieder aufzuhellen, was auch ganz gut gelingt. Wir haben es gut mit unserem Taxifahrer Robin. Seine fröhliche Art und sein lautes Lachen sind hochgradig ansteckend.
Nur diese stillen Momente zwischendurch - in Erinnerung an ein Handy - sind unheimlich.
Zurück auf dem Schiff erhalten wir keine guten Mitteilungen. Der Bus wurde durchsucht, das Handy bleibt verschollen. Es wird telefoniert, das Ergebnis ist unverändert. Die lokalen Reiseleiter sind an Bord und begleiten uns bis Kapstadt. So auch die Busse - die natürlich über Land zum nächsten Ziel fahren. So bleibt am morgigen Tag noch eine letzte klitzekleine Chance.
Wir sind wieder sehr früh aufgestanden, um die Einfahrt in den Hafen von Kapstadt zu beobachten. Unser Ausflug „Kap der guten Hoffnung“ startet auch zeitig und es wird ein langer Tag.
Die lange Busfahrt beginnt mit einer kleinen Stadtrundfahrt bis zum Chapman‘s Peak. Diese Küstenstraße bietet herrliche Ausblicke und führt uns zum Cape Point. Dort fahren wir mit der Zahnrad-Bahn hinauf zum alten Leuchtturm und erklimmen die letzten Stufen bis zum Himmel.
Die nächste Station ist das Kap der guten Hoffnung. Laut Reiseführer sollen hier der atlantische und der indische Ozean aufeinander treffen, tun sie aber nicht. Das ist am südlichsten Punkt von Südafrika, wir sind aber am süd-westlichsten Punkt. Trotzdem schön. Im Meer wächst der Cape-Wald - das sind schwarze Pflanzen, die wie Gartenschläuche aussehen. Kormoran-Vögel und Seebären wohnen an der rauen See.
Auf dem weiteren Weg halten wir an einem blumigen Schneefeld und treffen auf eine Horde wildgewordener Paviane, die alles klauen was nicht festgewachsen ist. Zum Mittagessen finden wir uns in einem Restaurant am Boulder‘s Beach ein. Boulder ist die englische Bezeichnung für Granitfelsen. Dort lebt auch eine große Pinguin-Kolonie, die wir natürlich besuchen. Und weil Pinguine einen ganz scharfen Schnabel haben, darf man diese auf gar keinen Fall anfassen. Niemals. Oops.
All die wunderbaren Eindrücke werden während der Bus-Rückfahrt bei geschlossen Augen nochmal verinnerlicht. Das war ein schöner Tag. Und nur mal so nebenbei erwähnt, das Handy ist diesmal auch aus dem Bus gestiegen.
Am frühen Abend wollen sich unsere Beine noch ein wenig bewegen und wir erkunden das Zentrum von Kapstadt, die modern angelegte „Waterfront“ mit vielen Shops und Restaurants. Es gibt viel zu sehen. Und weil es schon spät geworden ist, lassen wir uns mit dem Taxi zurück zum Schiff bringen. Auf uns warten noch mehrere Koffer, die gepackt werden wollen.
Wir bewegen uns mit dem Jeep auf asphaltierten Straßen und Schotterwegen. Auf gar keinen Fall darf man aussteigen oder sich mit dem Oberkörper hinauslehnen. Das ist strikt verboten.
Magische Momente wirken auf uns ein, als wir Auge in Auge einem Elefanten gegenüber stehen. Plötzlich trötet er uns an und macht einen gewaltigen Schritt auf uns zu. Er will nur das kleine Elefanten-Baby beschützen und warnt uns davor sich zu nähren. Der Herzschlag setzt für einen Moment aus, um sich danach in doppelter Geschwindigkeit selbst zu überholen. Puh.