15.04.2022 bis 22.04.2022
Mit dem E-Pkw durch Deutschland
Übernachtung in 6 Hotels
15.04.2022, Karfreitag
Unser erster Reisestopp ist festgelegt. Da der Anreise-Tag ja meistens nicht geeignet ist, um große Erkundungen durchzuführen, haben wir hier 2 Übernachtungen eingeplant. Alles weitere ist noch
offen, so dass wir uns einfach treiben lassen und uns spontan entscheiden können. Wir müssen jedoch beachten, dass wir rechtzeitig an einer Ladesäule pausieren.
Hotel: Kurparkstübl, Badallee 14, Bad Schandau, Zimmer 4, mit Frühstück.
Wir schlendern durch die Gassen, verschaffen uns einen kleinen Überblick und stellen fest, dass die Elbe ganz schön lang ist. Die Natur erwacht zum Leben, nur das Wetter könnte eine Spur besser sein.
Und so ganz nebenbei, der Lidl hat hier jeden Tag auf, auch an Feiertagen.
16.04.2022, Samstag
Es ist bewölkt, aber die Sonne kämpft sich durch die Wolken. Die Sonnenstrahlen wärmen, aber wehe wenn die Wolke kommt. Wir schnappen uns nach dem Frühstück unsere wichtigsten Dinge und ziehen los.
Es stehen viele Dinge auf dem Plan.
Der historische Personenaufzug, gebaut 1904, bringt uns (gegen ein kleines Entgelt) 50 Meter nach oben. Von dort haben wir eine tolle Aussicht. Nach links und rechts starten Wanderwege, in der Mitte
befindet sich ein Luchsgehege. Vorsorglich hatten wir auch die Rückfahrt mit dem Aufzug bezahlt. Eine gute Entscheidung, da der fußkranke H. und die fußlahme L. niemals die langen Wanderstrecken
geschafft hätten.
Anschließend finden wir die Kirnitzschtalbahn besonders attraktiv. Seit 1898 fährt sie auf den Gleisen von Bad Schandau zum Lichtenhainer Wasserfall in 30 Minuten. Das ist genau das Richtige für uns.
Zwischendurch zwar sehr laut und mit ruckartigen Bewegungen, aber auf jeden Fall ein Erlebnis. Auch hier wurde die Rückfahrt gleich berücksichtigt; 2 Erwachsene 18 Euro.
Nach einer kleinen Mittagspause fahren wir zur Bastei Königstein. Lange Wege, Treppchen rauf und runter, links und rechts. Hier sind viele Menschen und ganz viele, sehr große und eindrucksvolle
Felsen. Wow. Zum Abschluss gibt es lecker Baumstriezel. Zurück im Hotel, fallen wir erschöpft ins Bett - auf die schlechtesten Kopfkissen, die uns je untergekommen sind.
17.04.2022, Sonntag
Heute feiern wir nicht nur Ostern, sondern auch Geburtstag. Und darum lassen wir es uns nicht nehmen, nach einem kleinen Abstecher nach Tschechien, einen schönen Tag in Dresden zu verbringen. Zuerst
fällt uns auf, dass hier viele Menschen unterwegs sind, die all die Sehenswürdigkeiten hier bestaunen wollen. Und wir tun dasselbe. Hier gibt es beeindruckende Bauwerke, wie zum Beispiel die
Frauenkirche, und noch vieles mehr direkt an der Elbe.
Im Anschluss fahren wir nach Großräschen. Hier übernachten wir, bevor es morgen nach Stralsund geht. Das Seehotel hat ein Nebengebäude. Dort finden wir unser Zimmer Nr. 311, welches im 1. Stock
liegt. Der Fahrstuhl bringt uns hinauf und der Blick aus dem Fenster ist toll. Wir schauen direkt auf den Ilse-See.
18.04.2022, Montag
Schon am ersten Tag kam es zu einer nächtlichen kurzen, aber engen Begegnung zwischen rechter Augenbraue und Holzschrank. Darauf folgte am nächsten Tag ein Zusammenspiel von linker Handkante als
Puffer zwischen Tesla-Spoiler und Ast. Und heute morgen hat es L. aus den Latschen gehauen und ging zu Boden. Wenn ein Bein noch schläft und man trotzdem aufsteht, dann kommt es garantiert zu
unkontrollierten Bewegungen, die auf einem Tanzparkett bestimmt gut ankommen. Im Hotelzimmer führt dies aber leider zu schmerzhaften Verletzungen. Humpelnd marschieren wir zum Frühstück. Wir sitzen
inmitten gefälschter Bilder und beißen ins Brötchen. Hier im Hotel ist eine Fälscher-Ausstellung für Gemälde, unter anderen vom berühmten Van Gogh. Da bereits alle Sachen verpackt und verstaut sind,
fahren wir ins nächstgelegene Krankenhaus. Frohe Ostern.
Mit Verstauchung und Zerrung erreichen wir das Kurhaus Devin in Stralsund. Leider liegt unser Zimmer Nr. 13 Vogelnest ganz oben im 2. Stock. Es gibt weder einen Fahrstuhl, noch einen Treppenlift.
Nach einer gefühlten Ewigkeit können wir endlich und ganz außer Atem das Zimmer betreten. Die Freude hält jedoch nicht lange an, denn zum Abendessen müssen wir ins Nebengebäude. Also Treppen wieder
runter und mit vollem Bauch Treppen wieder rauf. Jesch!
19.04.2022, Dienstag
Nach einem ausgiebigen Frühstück wagen wir einen kurzen Spaziergang zum Meer. Daraus wurde dann ein ausgedehnter Fußmarsch mit Krücken und Gegenwind. Wer kam nur auf diese Schnapsidee?!
Wir fahren ins Zentrum von Stralsund, besuchen die Gorch Fock 1, schauen uns das berühmte Rathaus an und schleichen davon, ohne einen Blick ins Ozeaneum zu werfen. Echt schade. Über die 2831
Meterlange Rügenbrücke gelangen wir auf die Insel Rügen und nehmen Kurs auf den Ort Binz. Das Strandhotel liegt direkt am Meer. Trotz Balkon können wir vom Zimmer Nr. 217 aus das Wasser allerdings
nicht sehen. Aus Rücksicht auf den Hinkefuß drehen wir nur eine kleine Runde, halten kurz für die Nahrungsaufnahme an und genießen den Abend auf dem Zimmer. Draußen ist es kalt und am Meer weht eine
steife Brise.
20.04.2022, Mittwoch
Wären wir als Hotelbetten-Kopfkissen-Tester unterwegs, dann müssten wir bis jetzt überall das Prädikat „ungeeignet“ vergeben. Deswegen erheben wir schnell die Köpfe, gehen frühstücken und schauen uns
noch ein klein wenig hier in Binz um. Dann fahren wir zur Ausstellung von Sandskulpturen und setzen die Reise fort. Rostock geht immer.
Blockhouse in Rostock. Hurra. Nachdem wir lecker gegessen haben, schauen wir uns ein wenig in der Fußgängerzone um. Das Wetter ist gut, die Sonnenstrahlen wärmen die Haut, nur die Krücke ist immer
irgendwie im Weg. Wir fahren weiter nach Wismar und checken ein im Hotel Park Inn, Zimmer 121. Tolles Zimmer, gute Kopfkissen. Fühlt sich an, als wäre man in einer Kabine auf einem Kreuzfahrtschiff.
Nochmal Hurra.
21.04.2022, Donnerstag
Wir haben sehr gut geschlafen. Heute war die Übernachtung allerdings ohne Frühstück. Wir fahren los. Wir fahren im Kreis. Wir fahren weiter. Und schon wieder landen wir am gleichen Platz. Also gut.
Fischbrötchen gibt es nun mal nicht an jeder Ecke. Nach der Stärkung machen wir in Lübeck einen kurzen Stopp. Anschließend ist noch ein kleiner Abstecher nach Hamburg geplant. Dort gibt es einen ganz
besonderen Laden namens „Freitag“, in dem Taschen aus alten Lkw-Planen angeboten werden.
Nach einer längeren Fahrt mit Pausen für die Nahrungsaufnahme für Mensch und Auto, erreichen wir endlich die nächste Unterkunft Hotel Boergener, Zimmer Nr. 14, im 1. Stock. Wir sind etwas spät dran,
werden aber trotzdem sehr freundlich vom Inhaber empfangen. Hier im Harz muss man gut auf sich aufpassen; nachts fliegen hier die Hexen auf ihrem drahtigen Besen umher.
22.04.2022, Freitag
Gepackt, gefrühstückt und herzlich verabschiedet. Wir „turnen“ noch eine kurze Zeit im Zentrum herum, immer auf der Suche nach einem Souvenir-Magneten. Die Leute hier im Harz sind sehr freundlich.
Aber wir sind fest überzeugt davon, dass wir eine Hexe mit roten Haaren gesehen haben - wenn auch nur von hinten. Und dann entdecken wir auch noch beim Fleischer die Currywurst, die natürlich in der
Einkaufstasche landet. Es wird Zeit für den Heimweg. Es wird Zeit den Fuß hoch zu legen.
Wir haben…
10 Bundesländer besucht oder durchquert (Thüringen, Sachsen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bayern, Hessen).
2.300 km auf Asphalt und Pflaster zurückgelegt.
8,5 Mal die Ladesäule für Elektrofahrzeuge benutzt.
1 lädierten rechten Fuß mitgebracht.
2 Krücken durchs Land geschleppt.
2 Schürf- und eine Platzwunde erzeugt.
5 kg Süßigkeiten gekauft.
9 Magneten gekauft (in Großräschen gab es keinen).
und Sonnenschein, Wolken, Wind und leichten Regen gehabt.
Es war ein anstrengender, aber erlebnisreicher und staufreier Road-Trip. Wir haben viele neue Eindrücke und Ausblicke gewonnen und die Zeit zu zweit sehr genossen. Und vielleicht schicken wir die
Kopfkissen-Polizei durch‘s Land - aber erstmal eine Nacht drüber schlafen, im eigenen Bett mit dem eigenen Kopfkissen.